Unser Festivalkomitee besteht aus einer Gruppe von Personen, die einen Hintergrund in der gewerkschaftlichen, politischen, soziokulturellen und postmigrantisch- diasporischen (Jugend-)Verbandsarbeit haben. Unsere unterschiedlichen Backgrounds und Erfahrungswerte zum Thema Rassismus spiegeln sich in unseren unterschiedlichen Beweggründen wieder gemeinsam ein Festival gegen Rassismus zu organisieren. Gemein haben wir jedoch alle, dass das aktiv Sein und Werden gegen Rassismus sowie das Eintreten für eine demokratische und solidarische Gesellschaft eine Herzensangelegenheit für uns darstellt. Wir möchten insbesondere junge Personen dazu ermutigen, rassismuskritisch zu denken und zu handeln, sich zu diesem Thema auszutauschen und sich zu vernetzen.
Mit unserer Motivation, ein Festival gegen Rassismus zu organisieren, geht eine entsprechende Verantwortung vor allem gegenüber Personen, die von rassistischer Diskriminierung betroffen sind, einher. Deswegen möchten wir transparent machen, welche gesellschaftliche Positionen und Privilegien in unserem Festivalkomitee vorherrschen. Die meisten von uns werden nicht von der Gesellschaft behindert und haben überdurchschnittlich viel Zeit an Bildungsinstitutionen verbringen können, andere haben eine internationale Biographie,sind mit Rassismus konfrontiert und bringen ihre globalen Expertisen ein.
Mit den unterschiedlichen Privilegien und den damit einhergehenden Machtdifferenzen in unserer Gruppe ergibt sich für uns in diesem Kontext ein Reflexions- und Lernprozess, in dem wir selbstkritisch auf die Organisation und Durchführung des Festivals blicken wollen. Da wir jeweils unterschiedlichste Blickwinkel, Erfahrungen und Expertisen einbringen, kommen stetig neue und offene Fragen auf, innere Widerstände und Unstimmigkeiten werden sichtbar und münden in Diskussionen, welche wir als Spiegel vorherrschender gesellschaftlicher Machtverhältnisse verstehen. Dabei erkennen wir all diese Schwierigkeiten als Teil des Prozesses an, in dem wir stetig lernen müssen und wollen, wir Kritik üben und selbst Kritik ausgesetzt sind.
All diese Gedanken schlagen sich auch in der praktischen Umsetzung des Festivals nieder. So erstellten wir bisher ein Awareness-Konzept und ein breites Workshop Angebot zusammen, das verschiedenste Bedarfe, Perspektiven und Erfahrungen mit Rassismus abdecken soll. Was wir damit sagen wollen: Wir wissen um unsere eigene Involviertheit in rassistische Strukturen und sind uns der Pflicht bewusst, die mit unserem Handeln einhergeht. Unser Anspruch an das Festival liegt darin, unsere Sichtbarkeit zu nutzen, um ein öffentliches Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Wir möchten auf ungleiche Strukturen aufmerksam machen und zur Diversitätswertschätzung und transkulturellen Öffnung beitragen.